Dieser Teil der Reise wird meinem Opa Martin gewidmet. Auch wenn wir nicht ganz auf seinen Spuren gewandelt sind, so wollten wir doch erfahren, was ihm an diesem Land so gefallen hat. Vom 3.9-9.9 hat uns dieses Land in seinen Bann gezogen & nun wissen wir, was Opa immer zum Ausdruck bringen wollte!! Dieses Land ist phänomenal. Opa – der folgende Bericht ist für dich!!!
Wir sind ohne Probleme bis zur kosovarischen Grenze gefahren. Dort angekommen, haben wir uns brav angestellt…soll heißen – es war ein Auto vor uns… Der Grenzbeamte wollte natürlich unsere Pässe – kein Problem – haben wir ihm gegeben. Dann meinte er, wir müssten eine extra Versicherung fürs Auto abschließen & dazu an das kleine Häuschen 30m hinter uns zurückfahren…okay gemacht getan. Als Wir dann wieder bei ihm waren & ihm die Versicherungskarte gegeben haben, wollte er wieder unsere Pässe…ähhhhh…“nein – die haben wir dir gegeben…nein habt ihr nicht…ich habe hier keine Pässe…doch haben wir…nein was soll das…wo sind eure Pässe…NEIN NEIN NEIN…“& dann musste er laut loslachen…“alles in Ordnung…ich wünsch euch ne schöne Zeit!“ Alle um uns haben gelacht..wir dann auch – aber uns viel auch ein kleiner Stein vom Herzen…
Dann ging es die Passstraße von ca 2500m auf 500m runter Richtung Peja – danke Balu, dass du das alles so mitmachst…In Peja angekommen, wollten wir uns eine Simkarte organisieren. Also Am Straßenrand geparkt & ab in ein Handyshop – der Typ war voll nett, hat seinen Bruder geholt, welcher deutsch sprechen konnte & beide haben uns eine Simkarte organisiert & gleich alles eingerichtet. Peja war uns dann definitiv zu voll…zu viele Menschen & wir haben uns nach einer Stellmöglichkeit mit gleichzeitigem Restaurantbesuch gesucht – wir wurden bei Rudi & seinem Restaurante Adonis fündig. Er kam gleich raus, meinte wir könnten hier stehen bleiben & war von Beginn an mega herzlich!! So haben wir Rudi, seine Frau & seine zwei Söhne kennen gelernt. Wir haben win super leckeres Essen bekommen & saßen im Anschluss alle zusammen, um uns zu unterhalten. Wie sich rausstellen sollte, spricht jeder zweite Kosovare super deutsch – hätten wir nicht erwartet…
Am nächsten Morgen haben wir uns verabschiedet – wir wussten nicht, dass wir am Abend wieder zurück kommen würden…
Rudi hat noch gesagt, wir sollen bitte vorsichtig fahren & auf Steinschläge achten – als wir dann auf dem Weg waren, wussten wir warum – eine wundervolle Straße, die es aber in sich hatte…& die Kosovaren haben alle einen sehr aktiven Fahrstil…
Nach kurzer Fahrt, hatten wir unseren Startparkplatz erreicht…wir wollten aussteigen aber Bondi zitterte wie Espenlaub…wir wussten gar nicht was los war, bis wir diesen riesigen Hund auf der Mauer gesehen haben, der auf uns hinabschaute…okay gaaaaaanz schnelle Beine machen & nichts wie weg…& wo gings lang – natürlich bergauf…wie immer…ahhhh & das Ganze für 2-2,5 Std…& ich meine wirklich bergauf…ich werd mich nie dran gewöhnen…ich komm mir immer vor wie eine Schnecke am Steilhang….
Nach kurzer Zeit wurden wir von zwei Brüdern eingeholt – Ibrahim & Tahir. Also haben wir den Weg zu viert bestritten. Ibrahim konnte sehr gut deutsch & hat sich die ganze Zeit mit Mario angeregt unterhalten – ich hätte eh kein einziges Wort rausgebracht – atmen war mir wichtiger…
So wanderten wir & wanderten & wanderten…bis wir schließlich am Ziel – einem Bergsee angekommen waren…Jetzt lasse ich einfach wieder die Bilder für sich sprechen….
Nachdem wir ca. 30 min am Bergsee war, kam eine Familie vorbei, die uns ansprach, weil sie hörten, dass wir deutsch sprechen… Sie wollten wissen, wir wir auf die Idee gekommen sind, gerade in den Kosovo zu fahren & wie es uns gefällt…also haben wir unsere Geschichte & vom Opa erzählt… zum Schluss stellte sich herraus, dass sie aus Wittlich kamen…verrückte kleine Welt….
Da fährt man bis in den Kosovo, um Menschen zu treffen, die aus Wittlich kommen, neulich noch auf der Kirmis waren & in der Kalkturmstraße gewohnt haben..irre…
Später erfolgte dann der Abstiegt – man mag es kaum glauben, aber auch bergab, kann anstrengend sein!!!
Was wir immer wieder sehr bedauern, ist die Unbedarftheit der Menschen, ihren Müll überall hinzuwerfen…wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, überall ein bissel Müll aufzusammeln & es ist erscheckend, wieviel jedesmal zusammen kommt… diese kleine Tüte habe ich auf den letzten Metern unserer Wanderung eingesammelt…wenn ihr das Bild anklickt, seht ihr was ich meine…
Nach unserer Wanderung, haben wir zuammen noch etwas getrunken – Ibrahim & Tahim haben uns eingeladen – vielen Dank dafür!!! & dann trennten sich unsere Wege…es war ein sehr schöner Tag mit euch, den wir sehr genossen haben…danke für die vielen Geschichten & die schöne Zeit!!!
Eigentlich wollten wir weiter fahren, aber da es schon so spät war, beschlossen wir wurück zu Rudi zu fahren. Wieder wurden wir mit offenen Armen empfangen, haben ein leckeres Abendbrot bekommen & blieben die Nacht bei ihm stehen…
Am nächsten Morgen, hat Rudi uns mit frischem Kaffee empfangen & da Mario seinen Krautsalat so lecker fand, gabs zum Frühstück noch eine extra Portion… Vielen Dank Rudi für deine liebvolle & offene Art. Wir haben die Zeit bei dir sehr genossen…& hoffen, das der kleine Welpe wieder zurück zu seiner Mama gefunden hat…
Weiter ging es nach Prizren – eine Stadt, welche uns von jedem, den wir bis jetzt getroffen hatten, empfohlen wurde…Der Tip war super!!!
Wir haben einen Stellplatz unweit der Altstadt in einem Stadtpark gefunden – mit Schiffsschaukel & Dinobahn…Mario hat sich leider nicht getraut mit mir zu fahren…Also haben wir es uns auf einer Bank gemütlich gemacht, unsere Biervorräte geplündert & überlegt, was wir uns alles anschauen wollen…
Der Park war echt schön & Nachts sogar bewacht – wie wir später erfahren sollten…
Je später der Abend wurden, desto mehr Park-Straßen-Hunde kamen an & wir konnten uns es nicht nehmen lassen hier & da etwas Futter hinzustreuen… Am Nebentisch saßen zwei junge Mäner. die die Hunde verscheuchen wollten – Ich versuchte zu erklären, warum sie da sind – sie verstanden mich aber nicht. Also wurde ein Kumpel angerufen, der übersetzten konnte. Sie kamen dann mit an unseren Tisch & Bondi hat gleich einen Ansage gemacht – da sind aber zwei Muskeljungs mal gleich drei Meter zurückgesprungen…Der dritte im Bunde kam dann auch dazu & so lernten wir Amir, Shqipron & Liman kennen…Sie haben uns viel von Prizren erzählt – später sind wir zusammen essen gefahren & sie haben uns eine neu erbaute Mall gezeigt, auf die sie sehr stolz waren…
Die Jungs haben uns super lieb durch den ersten Abend geführt & uns später wieder zurück zum Balu gebracht…wir haben uns dann für den nächsten Tag verabredet…
Am nächsten Tag sind wir ersteinmal alleine los, die Stadt erkunden, aber weit sind wir nicht gekommen…
Nail hat uns an der Straßenecke angesprochen…“ihr kommt aus Deutschland? Kommt wir trinken einen Kaffee & ich erzähl euch, was ihr alles machen müsst…sogar zu sich nach Hause hat er uns eingeladen – leider hatten wir dafür keine Zeit mehr….auch er war gleich sehr gastfreundlich…einfach wahnsinn…Ihr könnt uns das ruhig glauben – auch wenn sie nicht immer auf den Bildern lachen…
Dann ging es weiter zum Schloss….& wo liegt bitte so ein altes Stadtschloss??? Richtig – oooooben aufm Hügel…also bergauf…Aber auch dieser Aufstieg hat sich gelohnt. Das witzige war – als wir wieder runter sind, hat ein Typ neben uns Pause gemacht (er war gerade aauf dem Weg nach oben) & uns angesprochen…“hey ihr seit aus Deutschland…ich komm aus dem Kosovo, lebe aber in Hamburg…komm ich zeig euch wo ihr überall hin müsst…“ So haben wir unsere nächsten Tips für den Kosovo & Albanien bekommen…
Dann ging es wieder zurück in die Stadt & wir haben uns mit den Jungs getroffen. Wieder waren sie so lieb & haben uns die Getränke bezahlt. Danach sind wir durch die Stadt getigert & haben einiges gezeigt bekommen…Als wir wieder beim Balu angekommen sind, hat uns der Security vom Vorabend schon erwartet…er hat uns Bilder von seiner Familie gezeigt & alle Park-Hunde waren auch am Start…wir haben wieder fleißig Futter & Sreicheleinheiten verteilt…
Am nächsten Morgen sind wir dann nochmal los, um uns den Rest dieser schönen Stadt anzugucken. Mario war noch in einer Moschee & wir haben die League of Prizren besichtigt…hier die Bilder…
Am nächsten Morgen waren wir schon fast losgefahren, der Motor lief schon, als es an unsere Scheibe klopfte…“Ihr seit aus Deutschland…ich träume von Deutschland…bitte geht mit mir einen Kaffee trinken, dass ich mal wieder deutsch sprechen kann & ihr erzählt von Deutschland….“ So haben wir kurz vor unserer Abreise aus Prizren noch Jimmy kennengelernt…
Wir haben mit ihm Kaffee getrunken…erst wollte auch er uns einladen aber wir konnten ihn überreden & haben seinen Neffen Geld fürs Karussell gegeben…aus Dankbarkeit, haben wir dann von ihm wieder eine Wagenladung Trauben geschenkt bekommen…einfach zu lieb die Kosovaren…
Dann ging es wirklich weiter zum nächsten Stellplatz im Nationalpark Malet e Sharrit. Auf den Parkplätzen weiter unten, wurden fleißig Honig & Käse verkauft & auf den ganzen Wiesen & in den Wäldern waren Familien zum Picknicken & Wandern gekommen. Wir stellten uns an den Waldrand & machten uns zum Wandern fertig. Erst dachte ich – och ja das geht ja…ist nicht sooo weit, aber steil…& als wir auf dem ersten Hügel angekommen waren, gings dahinter natürlich noch weiter…hat man erst nicht gesehen…also rauf auf den Berg…
Ihr seht meine absolute Begeistern, für diesen ach so tollen Aufstieg…nein ich gewöhne mich nicht daran…aber meckern macht auch Spaß & ernst gemeint ist das ja auch alles nicht…
Aber auch hier hat sich die ganze Anstrengung gelohnt & wir wurden mit einer atemberaubenden Aussicht, ner Menge Wind, eingen Sonnenstrahlen & einem aufziehendem Gewitter belohnt…
Es war zu windig um Drohni steigen zu lassen & das Gewitter hörte sich von Minute zu Minute bedrohlicher an, also machten wir uns wieder auf den Heimweg…Unten angekommen, hat natürlich zu erst der Hund was zu essen bekommen & wir sind im Anschluß in ein Restaurant gegangen, welches mit seinem Erlös ein Waisenhaus unterstützt. Kurz Nachdem wir angekommen sind, ging dann das Gewitter richtig los. Weltuntergangsstimmung…ein Glück hatten wir die Dachluke offen gelassen – der Hund braucht ja frische Luft…mhhm…Mario ist dann heldenhaft zum Balu gerannt, hat alles dicht gemacht & unseren Schirm mitgebracht – nicht, dass man ihn schon hätte auf den Hinweg mitnehmen können…so clever sind wir dann doch nicht…Nach 2 Stunden war dann alles vorbei & wir sind ins Bett gefallen. Am nächsten Tag hat es die ganze Zeit weiter geregnet, also haben wir einen Laptop-Tag eingelegt & unsere Wäsche gewaschen. Die Jungs aus dem Restaurant vom Vorabend, waren so nett & haben uns ihr Waschmaschine benutzen lassen.
Da wir die Wäsche nicht draußen aufhängen konnten, wurde der Balu zur Trockenkammer umfunktioniert…
Am nächsten Morgen, durften wir noch im Restaurant unsere Toilette leeren & haben selbstgemachte Pfannkuchen vom Stand neben uns gegessen – mega lecker!!! Das war dann auch der Abschluss vom Kosovo.
Auch wenn es nur ein kurzer Aufenthalt war, haben wir eine Menge herzlicher Menschen kennengelernt. Wir waren/sind begeistert von der Mentalität der Leute. So viele offene Arme… Jetzt wissen wir, warum Opa so von diesem Land geschwärmt hat. Definitiv, war das nicht unser letzter Besuch & wir hoffen, dass wir durch unseren Bericht, das Image dieses schönen Landes etwas verbessern konnten & vielleicht der Ein oder Andere sich jetzt traut dieses wunderbare Fleckchen Erde zu besuchen!!!